Anthanasios Stimoniaris verlässt MAN sofort

Aus „persönlichen Gründen“ verlässt MANs langjähriger Betriebsratschef Athanasios Stimoniaris das Unternehmen – blitzartig. Der Abschied hat einen Grund – und zeigt, wie sich die Situation bei Traton verschärft.

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Inmitten der Personellen Neuausrichtung und der Sanierung verabschiedet sich, bei dem zur Volkswagen-Tochter Traton gehörenden Lkw- und Bus-Hersteller MAN, der langjährige Betriebsratschef Athanasios Stimoniaris (50). Wie Das Unternehmen heute in einer Mitteilung erklärt, verlässt Stimonaris aus „persönlichen Gründen“ MAN – und zwar fortan. Die bei solchen Anlässen übliche Dankesrede fiel ebenso kurz und knapp aus wie die Abschiedsfrist, der MAN-Vorstand dankt aber immerhin seinem Betriebsratschef „für die geleistete Arbeit und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute“.

Mehrfach war Stimoniaris öffentlich mit dem MAN-Vorstand andeinandergeraten. Zur Restrukturierung des kriselnden Traditionsunternehmens hatte der 50-Jährige mit MAN-Chef Andreas Tostmann den Tarifvertrag ausgehandelt. BIs Ende des kommenden Jahres streicht MAN 3500 Arbeitsplätze – wesentlich weniger, als die Firma geplant hatte. Wenn es nach Tostmann und Traton-Chef Matthias Gründler ginge, hätten 9500 der weltweit 36.000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.

Gewaltige Unstimmigkeiten bei der Sanierung MAN‘s

Im Volkswagen-Konzern ist es fürwahr selten, dass Betriebsräte Hals über Kopf das Unternehmen verlassen. Der jetzige Abgang Stimoniaris‘ ist ein deutlicher Hinweis darauf, mit welchen harten Bandagen die Auseinandersetzung um die Sanierung bei Traton derzeit geführt wird. Ausführlich hatte manager magazin vergangene Woche über den Kulturkampf bei Traton berichtet. Natürlich spielte

Stimoniaris darin eine wichtige Rolle: Er lag mit dem Management der Firma MAN überkreuz. Unter anderem ist dies einer der Gründe, warum die Sanierung nicht vorankomme, hieß es in unserem Artikel. Neben den Aufsichtsräten von Traton und MAN, gehört Stimonaris auch dem Kontrollgremium von Volkswagen an. Der Betriebsrat und das Unternehmen äußerten sich vorerst nicht. Auch eine Anfrage von manager magazin blieb vorerst unbeantwortet.

Quelle: manager-magazin.de

Autor: Sophie Pixis