Chemieriese gibt Gas: BASF steigt ins E-Mobility-Geschäft ein

Der deutsche Chemiekonzern BASF gilt als ein Urgestein der deutschen Unternehmensgeschichte. Zuletzt geriet das Geschäft mit Chemikalien für Industriekonzerne und Pflegeprodukte jedoch ins Stocken. Grund genug, die Fühler nach neuen Geschäftsfeldern auszustrecken! Nun soll der Einstieg in die Batteriefertigung die Trendwende bringen.

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Elektromobilität: Alter Hut oder unterschätzter Zukunftsmarkt?

Das Thema der elektrischen Antriebstechniken, seien sie nun im Pkw, Lkw oder Scooter verbaut, hat unlängst das Interesse der Politik, vor allem aber das Interesse etlicher Börsianer geweckt. Neben dem vielleicht berühmtesten E-Auto-Bauer der Welt Tesla hatten zuletzt vor allem Unternehmen aus Fernost wie zum Beispiel Nio, BYD und Geely Aufsehen erregt.

So stieg der Aktienkurs von Nio beispielsweise in der Spitze um 1.780 Prozent – allein zwischen März 2020 und Januar 2021! Experten streiten sich angesichts solch rasanter Rallyes, inwieweit das Thema E-Mobility bereits „gelaufen“ ist. Sind die Bewertungen von Nio & Co. zu ambitioniert? Droht uns eine E-Mobilty-Blase? Der Chemiekonzern BASF zumindest sieht in der elektrifizierten Mobilitätswende offensichtlich weiteres Potenzial.

Speziallegierungen für Batteriesysteme „Made in Germany“

Vor wenigen Tagen machten Gerüchten über eine eigens produzierte Batterie die Runden. Die BASF SE wäre neben der Varta AG in diesem Fall zu einem weiteren Hoffnungsträger innerhalb der Elektromobilität aufgestiegen. Nun „enttäuschte“ der BASF-Vorstand Markus Kamieth jedoch übereifrige Spekulanten und gab „nur“ ein Joint-Venture mit der chinesischen Gesellschaft Shanshan bekannt. Der Kurs der BASF Aktie machte somit trotz „Good News“ einen Rücksetzer.

Kamieth kommentierte die Zusammenarbeit mit den Worten: „Mit dieser Investition in China sind wir ideal positioniert, um den größten Batteriemarkt der Welt zu bedienen. Wir werden unsere starke Position in China nutzen, um unser Wachstum bei Batteriematerialien weltweit weiter zu beschleunigen.“

Klares Ziel

An der neu geschaffenen Kooperationsfirma „BASF Shanshan Battery Materials“ sollen die Ludwigshafener 51 Prozent und somit die absolute Mehrheit halten. Die verbleibenden Anteile sollen in den Händen des führenden Herstellers von Kathoden-, Anoden- und Elektrolytmaterialien alias Ningbo Shanshan bleiben. Das Ziel der Chemiegiganten: In vier chinesischen Standorten über 1.600 Angestellte zu beschäftigen und pro Jahr rund 90.000 Tonnen Kathodenmaterial zu produzieren.

Quelle: manager-magazin.de

Autor: Jan Lauer