Die deutsche „Nummer zwei“ lässt weiter auf sich warten. Der sehnlichst erwartete Corona-Impfstoff von Curevac sollte Ende Mai seine Zulassung für den Vertrieb innerhalb der EU erhalten. Nun gaben die Tübinger bekannt, dass die Auswertung der Phase 2b/3-Studie nach wie vor nicht abgeschlossen ist. Die Zulassung von CVnCoV solle nun im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen.
Die Zeit rennt davon
Der Druck auf Curevac steigt von Tag zu Tag: Bereits seit Ende Dezember 2020 wird das Vakzin von Biontech gespritzt. Auch Unternehmen wie Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson und Sinopharm liefern ihre Mittel aus. Das Forscherteam von Curevac, das einst von Donald Trump unter „Staatsvertrag“ genommen werden sollte, hinkt seinen Konkurrenten offensichtlich hinterher. Die Auswertung der rund 40.000 getesteten Probanden hängt in der Luft – und damit auch die Zukunft des Unternehmens. Denn je mehr Impfstoffdosen der Konkurrenz verabreicht werden, desto kleiner fällt Curevacs Stück vom Impfstoff-Kuchen aus.
Am Mittwoch (26. Mai) verkündete das Unternehmen: „CVnCoV befindet sich im letzten Stadium der klinischen Entwicklung, unserer Meinung nach in einer der vielfältigsten Studien mit Blick auf das breite Aufkommen von Virusvarianten.“ Man betonte die enge Zusammenarbeit mit dem Pharma-Konzern Bayer. Über den geplanten Zeitraum zur Einreichung des Zulassungsantrags bei der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) machte man jedoch keinerlei Aussagen.
Zukunft von Curevac ungewiss
Klar ist: Der Name Curevac steht und fällt mit CVnCoV. Ein Fehlschlag oder Meldungen über regelmäßig verschobene Zulassungsanträge dürften dem Unternehmen Glaubwürdigkeit sowie Investoren kosten. Der Hersteller Novavax beispielsweise musste seinen Zeitplan mehrmals revidieren. Dennoch scheint sich Curevac seiner Sache sicher zu sein. Auch die jüngsten Zwischenergebnisse, deren zufolge der Impfstoff bei Ratten eine hohe Immunantwort hervorruft, machen Hoffnung. Neben Bayer kooperiert auch der britische Konzern GlaxoSmithKline mit Curevac und versichert, dass der mRNA-Impfstoff bereits nach der ersten Impfdosis eine hohe Rate von Antigenkörpern hervorrufe.
Quelle: Echo24.de
Autor: Jan Lauer