Der eigene Covid-Impfstoff wird von CureVac gestoppt

Die ersten eigenen Corona-Impfstoffkandidaten werden von dem Tübinger Biotechunternehmen CureVac zurückgezogen. Weil dieser nicht die erhoffte Wirksamkeit in den Tests erreicht hat. Deswegen will CureVac nun ein neues Vakzin entwickeln.

Covid-Impfstoff

CureVac hält die Produktion seines ersten Corona-Impfstoffkandidaten an. Das Unternehmen in Tübingen teilte mit, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) das Zulassungsverfahren zurückgezogen hat.

„Für das pandemische Produkt sind wir zu spät, das Zeitfenster hat sich geschlossen“, begründete CureVac-Chef Franz-Werner Haas den Schritt. Das Unternehmen CureVac und der britische Konzern GlaxoSmithKline werden sich nun zusammen auf einen Impfstoff der zweiten Generation konzentrieren.

Europäischen Arzneimittel-Agentur beendet Prüfung

Es gab keinen Zulassungsantrag für den Impfstoffkandidaten CVnCoV, den CVnCoV war noch im sogenannten rollierenden Verfahren für eine Zulassung. Die EMA verkündete, dass sie dieses Verfahren der Prüfung fortlaufend eingereichter Daten zu dem Impfstoff nach einer entsprechenden Meldung von CureVac nun gestoppt habe.

Ende Juni verkündete CureVac, dass die Erwartungen der Wirksamkeit seines Impfstoffes CVnCoV der ersten Generation viel niedriger waren als die einiger anderer Impfstoffe. Das Biotechunternehmen war Anfang Juli noch davon überzeugt gewesen, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur den Impfstoff trotz geringer Wirksamkeit zulassen würde.

Eine Wirksamkeitsrate von 48 Prozent

Nach einer finalen Analyse hatte das CureVac-Präparat nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg ergeben. Das heißt, dass es deutlich weniger wirksam ist als einige andere Impfstoffe. Laut Haas werden die vorproduzierten Dosen vernichtet. Wie viele Dosen genau vernichtet werden, wollte er jedoch nicht sagen.

Der Vertrag mit EU wird aufgelöst

In den kommenden Wochen wird sich das Unternehmen über die finanziellen Auswirkungen des Ausstiegs äußern, ergänzte Haas. Der Vertrag mit der Europäischen Union werde beendet, fügte er hinzu.

405 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes hatte sich die EU insgesamt gesichert. Haas ist trotz allem zuversichtlich, dass ein Zuschuss der EU mit einer  Summe von 450 Millionen Euro nicht zurückgezahlt werden müsse. Diese Unterstützung habe die Entwicklung des Vakzins gewährleisten sollen.

Man sei mit der Bundesregierung im Gespräch, die Anteile an CureVac hat. Mit 300 Millionen Euro war im vergangenen Jahr der Bund bei CureVac eingestiegen und hält somit, laut KfW einen Anteil von 16 Prozent.

Autorin: Sophie Pixis