Die Wende weg vom Verbrenner, hin zum elektrischen Antrieb, ist beschlossene Sache. Deutschland-, europa- und nahezu weltweit. Nun meldet sich der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger zu Wort und erteilt der E-Mobilität eine Absage. Als Antriebstechnik der Zukunft sehe er Wasserstoff.
Teure Zwischenlösung?
E-Autos liegen voll im Trend. Das müssen sie auch. Andernfalls könnten Automobilkonzerne wie Volkswagen ihre Umweltauflagen nicht einhalten. Hinzu kommen zahlreiche Prämien für E-Autos sowie Subventionen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Jedoch: Die „grüne“ Revolution auf Rädern ist keineswegs so grün, wie allgemein vermutet! Die Herstellung der Batterien beispielsweise verschlingt Unmengen kostbarer Rohstoffe, die unter teils fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Hinzu kommt, dass der Großteil der Energie, die letzten Endes in der Batterie eines E-Autos landet, derzeit aus fossilen Brennstoffen wie Öl oder Kohle gewonnen wird.
Ebendiese Tatsachen führt Arbeitgeberpräsident Dulger allerdings nicht als entscheidende Gründe für seine pessimistische Einschätzung an. In den Augen des 57-Jährigen sei Wasserstoff als Antriebskraft der Zukunft schlichtweg aufgrund des Ladevorganges für Batteriezellen an sich besser aufgestellt. Weiterhin soll die (zukünftige) Ökobilanz für Wasserstoff und gegen Batterietechnik sprechen. Sobald die Gewinnung von „grünem“ Wasserstoff möglich sei, sehe er weder Sinn noch Zweck für E-Autos.
Experten widersprechen: Wasserstoff für Industrie entscheidend
Der Gedanke, einzig und allein mithilfe von Wasser(-stoff) über die Straßen dieser Welt zu fahren, fasziniert Menschen und Regierungen gleichermaßen. So hat auch die deutsche Bundesregierung eine „Nationale Wasserstoffstrategie“ beschlossen und sieht Investitionen von 9 Milliarden Euro vor. Diese Mittel sollen jedoch Unternehmen aus der Industrie zugutekommen und zum Beispiel die Erzeugung von Stahl umweltverträglicher machen.
Der Einsatz von Wasserstoff in der Industrie ist auch Experten zufolge wesentlich sinnvoller beziehungsweise aussichtsreicher als für die alltägliche Fortbewegung. Denn die Spaltung von Wasserstoff kostet enorme Mengen an Energie. Die benötigten Tankstellen bergen zudem ein deutlich höheres Sicherheitsrisiko als Ladesäulen und die Entwicklung von mobilen Brennstoffzellen steckt bisweilen noch in den Kinderschuhen.
Quelle: RTL
Autor: Jan Lauer