Einführung von einheitliches Ladekabeln für Handys durch die EU
Eine schwere Schlappe für Apple. Denn die Kommission möchte am Donnerstag einen Gesetzentwurf vorstellen und damit Hersteller nötigen, einheitliche USB-C-Kabel zu verwenden.
Der Apple Konzern wird wahrscheinlich auf andere Ladekabel für seine Handys umsteigen müssen. Denn es wird in Brüssel an diesem Donnerstag von der EU-Kommission einen Gesetzentwurf vorgestellt, der alle Hersteller dazu zwingt, in Zukunft Kabel des Typs USB-C zum Aufladen von Tablets, Kopfhörern, Kameras, Kopfhörern oder Handys zu verwenden. USB-C Kabeltyp, kommt bei hochwertigenTelefonen öfter zum Einsatz. Apple setzt jedoch bei seinen Technikgeräten auf den eigenen Lightning-Standard.
Der 18-seitige Richtlinienentwurf dafür, liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Es soll damit erreicht werden, den Verbraucher es so angenehm wie möglich zu machen: Jeder Kabelstecker soll in jedes x- beliebige Telefon oder Tablet passen. Das Gesetz verlangt dazu noch, dass Hersteller Handys auch ohne Ladegerät verkaufen. Das ziel der Kommission ist, dass in Zukunft der Verbraucher nur das Telefon erwerben kann, ohne dem Ladekabel. Die Behörde schätzen, das dadurch ca. 980 Tonnen Elektroschrott pro Jahr vermieden werden können. Und Bürger hätten schätzungsweise 250 Millionen Euro jährlich weniger Ausgaben.
Da die EU ein großer Markt für Unternehmen wie Apple ist, könnte es durchaus sein, dass die neue Regelung weltweiter Standard wird. Schließlich wäre es für die Konzerne Kostenaufwändig, je nach Region verschiedene Ladebuchsen und -kabel herzustellen. Es geht hauptsächlich nur um den Kabeleingang zum Tablet oder Handy. An dem Ladeblock zur Steckdose, darf immer noch Vielfalt herrschen. In der Tat gibt es dort aber nur zwei Anschlusstypen. Die Kommission kündigt allerdings an, hier ebenfalls volle Übereinstimmung erzwingen zu wollen, mit Hilfe eines dazugehörigen Gesetzes. Eine Übergangsphase von zwei Jahren sind vorgesehen, damit auch Anbieter wie Apple sich auf alle Änderungen einstellen kann. Der US-Konzern hat sich immer gegen gesetzliche Vorgaben geweigert: Die Argumente lauten, Strikte Vorgaben könnten Innovationen gefährden und Selbstverpflichtung der Branche hätte doch bis jetzt funktioniert
Der Brüsseler Kampf gegen die Ladekabeln hat eine Langjährige Geschichte. Nach Verlangen der Kommission nahm sich die Industrie schon 2009 vor, das Problem anzupacken- mit Erfolg, denn die Anzahl der verschiedenen Anschlusstypen sank von 30 auf 3: Lightning, USB-C und das Auslaufmodell Micro-USB. Die Kommission will aber das alle einheitlich werden. Eine neue freiwillig Initiative der Anbieter im Jahr 2018 wies die Behörde als ungenügend zurück und begann stattdessen, ein Gesetz vorzubereiten. Der Vorstoß wurde vom EU-Parlament unterstützt. Die deutsche Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini, beschreibt es als „überfällig, dass wir mit einheitlichen Ladekabeln unsere Nerven, Geldbeutel und auch die Ressourcen des Planeten schonen“.
Quelle: sueddeutsche.de
Autorin: Sophie Pixis