Die Devise der französischen Regierung für Atomkraft lautet Oui merci! – angeblich um klimaschädliche CO2-Emissionen zu senken. Um Investoren zu locken, setzt sich Frankreich in Brüssel ein, Atomkraft als nachhaltig einstufen zu lassen. Dabei sorgt der französische Atompark momentan für eine Menge Probleme – von derzeit Versorgungsschwierigkeiten bis zu einer fehlenden Vorgehensweise der Erneuerung.
Wie steht es um die Atomkraftwerke, die in Betrieb sind?
Frankreich verfügt seit dem Abschalten des Atomkraftwerks in Fessenheim über 56 Reaktoren an 18 Standorten. Diese stellen etwa 70 Prozent der Energie her – mehr als in jedem anderen Land. Allerdings waren in den letzten Wochen bis zu 17 Reaktoren parallel abgeschaltet. In vielen Fällen handelte es sich um geplante Wartungsarbeiten. Wegen der Corona-Pandemie hatten sich einige Vorhaben verzögert.
Die Atomkraftwerke produzierten im Januar durch das Abschalten der Reaktoren nur noch zwischen 43 und 51 Gigawatt statt 60 Gigawatt – und das gerade in der Winterzeit, wo nur die Elektroheizungen schon etwa 30 Gigawatt erfordern. Deshalb warnte der Netzbetreiber RTE davor, dass in einer Kältesituation Industriebetriebe heruntergefahren werden müssen oder es in Privathaushalten stundenweise zu Stromausfällen kommen könne.
Wo hin mit dem Atommüll?
Der größte Teil des französischen Atommülls ist in der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague gelagert. Das Wiederaufbecken könnte allerdings schon 2030 voll sein, daher ist ein weiteres Becken in Planung. Ein Prototyp eines Endlagers befindet sich im lothringischen Örtchen Bure, 500 Meter unter der Erdoberfläche. Es handelt sich hierbei aber nur um ein „Labor“. Der Ausbau zu einem Endlager ist derzeit noch nicht genehmigt.
Quelle: www.n-tv.de
Autorin: Sophie Pixis