Galeria 2.0 Neustart für Handelskette in Sicht

Nicht zuletzt Corona setzte der Handelsgruppe Galeria Karstadt Kaufhof spürbar zu. Nun steht laut Vorstandschef Miguel Müllenbach ein Zukunftskonzept, das bis zum Herbst neuen Schwung in den Traditionskonzern bringen soll.

Galaria-Kaufhof

Die Corona-Krise hat sich als ein Katalysator in vielen Bereichen der Wirtschaft herausgestellt. Digitale Dienstleister etwa gewannen viele Neukunden und steigerten ihre Einnahmen, stationäre Einzelhändler und gastronomische Betriebe hingegen mussten Einbußen, wenn nicht gar Insolvenzen hinnehmen. Eines von vielen Negativbeispielen: der Modekonzern Adler. Der Klamottenproduzent war bereits vor der Pandemie finanziell angeschlagen und erlebte mit dem deutschlandweiten Lockdown seinen Untergang.

Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof musste in letzter Zeit ebenfalls regelmäßig mit Negativschlagzeilen titeln, konnte sich dank Online-Shopping-Services jedoch über Wasser halten. Nach diversen FiIialschließungen sowie einem Staatskredit soll nun mit dem Konzept Galeria Kaufhof 2.0 ein zukunftssicheres Geschäftsmodell auf den Weg gebracht werden.

 

„Werden uns strategisch neu aufstellen“

In einem Interview mit dem Handelsblatt bekräftigte Vorstandschef Müllenbach die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe. „Wir werden uns Ende Oktober mit unserem Konzept Galeria 2.0 strategisch neu aufstellen“, so der Diplom-Kaufmann. Kernpunkt der Neuausrichtung soll eine Dreiteilung des Filialmodells sein. Künftig will man die Kaufhäuser den drei Schwerpunkten „Weltstadthaus“, „Regionaler Magnet“ und „Lokales Forum“ entsprechend ausbauen.

Pilotfilialen, die dieses Konzept bereits umsetzen, kann man in Frankfurt am Main, Kassel und Kleve besuchen – sofern es die Corona-Schutzmaßnahmen zulassen. Allerdings: Nur rund die Hälfte der aktuell 131 Kaufhäuser sollen umgebaut werden! Die Übrigen will man lediglich teilweise verändern.

 

Regional und digital

Entscheidend für den Erfolg des Konzepts Galeria 2.0 sollen der Ausbau lokaler Angebotsflächen sowie eine Verstärkung digitaler Angebote sein. Zu Ersterem gehören laut Konzern zum Beispiel Bürgerdienste, Informationsservices und Paketschalter. Man wolle „das vernetzte Herz der Innenstadt werden – und zwar mit Konzepten, die ganz genau auf den lokalen Standort abgestimmt sind“, sagte Müllenbach. Um auch in der digitalen Welt eine gute Figur zu machen, soll insbesondere die Marke Galeria in den Vordergrund gerückt und der Online-Handel ausgeweitet werden.

Quelle: Spiegel.de

Autor: Jan Lauer