Bad News am laufenden Band
Die Bekanntmachung am Mittwochabend stellt den Tiefpunkt einer zunächst glänzenden, in jüngster Vergangenheit jedoch bröckelnden Erfolgsgeschichte eines Biopharma-Unternehmens „made in Germany“ dar. So gab Curevac vor wenigen Monaten noch eine überaus hohe Wirksamkeit seines Vakzins in einem Versuch mit Ratten bekannt, musste kurze Zeit später jedoch über einen schleppenden Studienverlauf informieren. Das Unternehmensblatt berichtete bereits über die Verzögerungen eines Impfstarts für CVnCoV.
Nun der Schock: Mit einer Wirksamkeit von lediglich 47 Prozent erreicht der Impfstoff von Curevac nicht die statistischen Erfolgskriterien, die die weltweiten Arzneimittelbehörden vorgeben. Der mRNA-Impfstoff von Curevac befindet sich derweil in einer entscheidenden Testphase, doch ob die aktuelle IIb/III-Studie tatsächlich abgeschlossen wird, steht in den Sternen. Zumindest erklärte sich der Partner GlaxoSmithKline aus Großbritannien bereit, die Entwicklung voranzutreiben und an einem modifizierten Impfstoff weiterzuarbeiten.
Anleger enttäuscht – Aktie stürzt ab
Die Curevac N.V. feierte im August 2020 einen fulminanten Börsengang. Das Papier legte bereits am ersten Handelstag satte 250 Prozent zu und kletterte in den Folgemonaten – mit teilweise deutlichen Korrekturen – auf ein All Time High von knapp 130 Dollar (110 Euro) im Dezember 2020. Zuletzt rief die Meldung, dass mit einer Zulassung für CVnCoV nicht vor August zu rechnen sei, einen kräftigen Rücksetzer auf 95,6 Dollar (80 Euro) hervor. Das de-facto-Aus brachte die Curevac Aktie erneut kräftig unter Druck: Am Donnerstagmorgen startete die Aktie mit knapp 35 Euro in den Handel und notierte damit 50 Prozent unter ihrem letzten Handelspreis. Die Aktie der deutschen Nummer eins, Biontech, profitierte von der Entwicklung und verzeichnete bereits am frühen Morgen ein Plus von 5 Prozent.
Quelle: deraktionaer.de
Autor: Jan Lauer