In Deutschland ist das Tanken besonders teuer

Preise im Vergleich

Trotz der momentan sinkenden Preise ist in Deutschland Benzin deutlich teurer als in einigen Nachbarstaaten. Laut einem aktuellen Vergleich ist der Dieselpreis sogar der höchste in der EU. Am preisgünstigen tanken Autobesitzer in Polen.

Benzinpreise in einer Tankstelle im Marz 2022

Im bundesweiten Durchschnitt ist der Dieselpreis wieder unter die Marke von 2 Euro gerutscht. Der ADAC teilte mit, dass die Tankstellen am Sonntag im Schnitt 1,995 Euro für einen Liter Diesel verlangten. Das war sozusagen ein Cent weniger als am Freitag. Super E10 hatte sich am Sonntag mit 1,961 Euro kaum verändert.

Trotzdem ist Tanken in Deutschland momentan oft deutlich teurer als anderswo in Europa. „Benzin und Diesel waren an den deutschen Tankstellen zuletzt teils deutlich teurer als in den meisten direkten Nachbarstaaten Deutschlands“, lautet das Ergebnis eines Vergleichs durch das Statistische Bundesamt, der sich auf Daten der Markttransparentzstelle und der EU-Kommission für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt von vergangener Woche stützt.

Demzufolge zahlten Kraftfahrzeugfahrer in Deutschland am 4. April im Tagesdurchschnitt 2,06 Euro – und zwar sowohl für einen Liter Super E5 als auch für einen Liter Diesel. Der Preis für Diesel war an dem Tag bundesweit der höchste, der für Benzin war nur in Dänemark (2,09 Euro) und in den Niederlanden (2,11 Euro) höher.

Billig tanken

Vergangene Woche waren die Preise für Diesel und Benzin in Polen am günstigsten, wie das Statistikamt weiter ausführte. Dort sparten Kraftfahrzeugfahrer am 4. April im Vergleich zu Deutschland 64 Cent beim Liter E5 und 45 Cent beim Liter Diesel. Auch in Luxemburg, Österreich, Belgien, Tschechien und Frankreich war das Tanken demnach billiger als bei uns im Lande.

48 Prozent der Tankrechnung bekommt der Staat

Die Steuern machen in Deutschland einen Großteil der Spritpreise aus. Bundesweit landen laut ADAC 39 Prozent des Diesel- und 48 Prozent des Benzinpreises der Tankrechnung beim Staat. Mit dem Rest werden die tatsächlichen Kosten für das Produkt von der Rohölquelle über den Transport nach Deutschland und die Weiterverarbeitung bis zur Zapfsäule sowie die CO2-Abgabe beglichen.

Normalerweise war Tanken Anfang April noch deutlich teurer als vor dem Ukraine Krieg, auch wenn die Preise von ihren Höchstständen in der zweiten und dritten Märzwoche wieder gesunken sind. Am 10. März circa hatte E5 noch 2,26 Euro gekostet, Diesel sogar 2,33 Euro pro Liter. Am 21. Februar, also kurz vor dem Ukraine und Russland Konflikt, waren es für Diesel 1,66 Euro – und nur 1,80 Euro für E5-Kraftstoffe.

Autorin: Sophie Pixis