Eine vielversprechende Kooperation
Die Milliardäre Warren Buffet und Bill Gates haben im Laufe ihrer Karriere allerlei Unternehmen übernommen, geführt und gegründet. So etwa Terapower, ein von Bill Gates gegründetes Start-up, und Pacificorp, ein von Warren Buffet geführtes Energieunternehmen. Beide Konzerne sollen nun an einem Strang ziehen und den, für manch Populisten, Freidenker und Systemkritiker nicht existierenden, Klimawandel aufhalten. Der Plan: Mini-Atomkraftwerke, die dank einer neuen Kühlmethode weit sicherer als ihre großen Geschwister sein und im Verbund insbesondere in Phasen schwächerer Energiegewinnung durch regenerative Energien (Solar, Wind, Wasser) systemstabilisierend wirken sollen.
Doppeltes Novum: effizienter Miniaturbau, neue Kühlung
Standort des ersten Mini-Atomkraftwerks soll ein verlassenes Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks sein: Im US-amerikanischen Bundesstaat Wyoming soll in rund 6 bis 7 Jahren das erste Mini-Atomkraftwerk der Welt ans Netz gehen. Die voraussichtliche Leistung wird mit 345 Megawatt beziffert. Zum Vergleich: Ein „normales“ Kernkraftwerk bringt etwa 1.400 Megawatt in das hiesige Stromnetz – abzüglich einiger Watt Übertragungsschwund.
Der Clou der neuen Mini-Kraftwerke: Ein neues Kühlverfahren aus Natrium soll die Brennstäbe wesentlich sicherer machen. Der erste sogenannte „Small Modular Nuclear Reactor“ (SMN) soll eine Milliarde Dollar kosten und den Initiatoren zufolge mehr als ein vager Vorstoß zum Erreichen der Klimaneutralität werden.
Atomkraft nimmt an Fahrt auf
Die Zeiten haben sich geändert: Hatte die Bundesregierung nach dem tragischen Unfall in Fukushima den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen, verstärken nun etliche Länder wie zum Beispiel Indien und China ihr Engagement in diesem Bereich. Denn Atomkraft gilt zumindest als eine saubere und effiziente Energiequelle. Erste Auswirkungen machen sich bereits auf dem Rohstoffmarkt bemerkbar: Die Preise für Uran haben in den letzten Wochen kräftig angezogen.
Quelle: Spiegel.de
Autor: Jan Lauer