Inzidenz steigt ungebremst auf 452,4

Zahlen des Robert Koch-Instituts

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt drastisch weiter an und hat einen neuen Höchststand erreicht: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist der Wert nun bei 452,4. Der Virologe Drosten ist angesichts der neuen Omikron-Variante „ziemlich besorgt“.

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Die vierte Corona-Welle hat Deutschland weiter in erheblich starkem Griff. Das RKI gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am frühen Morgen mit 452,4 an – ein neuer Höchststand. Zum Vergleich: Gestern lag der Inzidenz-Wert bei 446,7 – vor einer Woche noch bei 386,5.

Am 8. November überschritt der Wert in Deutschland erstmals die 200er-Schwelle, den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie im Dezember vergangenen Jahres. Seitdem werden täglich neue Höchststände verzeichnet.

Innerhalb von 24 Stunden wurden nach RKI-Angaben bundesweit 29.364 Neuinfektionen verzeichnet. Die meisten Neuerkrankungen wurden am Freitag mit 76.414 registriert. Normalerweise werden am Wochenende weniger Fälle gemeldet, auch weil weniger Tests durchgeführt werden.

73 Todesfälle sind dazugekommen

Die Zahl der Todesopfer durch die Pandemie innerhalb des Landes stieg um 73 Fälle auf 100.956. Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl der Todesopfer durch Corona in Deutschland die Schwelle von 100.000 überschritten.

Am Freitag gab das RKI die Zahl der ins Krankenhaus eingelieferten Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 5,97 an. An Wochenenden wird der Wert nicht veröffentlicht. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung, was bei der Infektion passiert. Überschreiten die Bundesländer die Grenzwerte von 3, 6 und 9, dann können dort strengere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ergriffen werden.

„Keiner weiß, was auf uns zukommt“

Die neu entdeckte Variante von Omikron hat zusätzliche Aufmerksamkeit erregt. Inzwischen ist sie in vielen Ländern aufgetaucht – auch in Deutschland. Heute wollen die Gesundheitsminister der führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) dazu beraten.

Der Berliner Virologe Christian Drosten sagte gestern im ZDF-„heute journal“, er sei wegen der Variante „ziemlich besorgt“. Man weiß nicht allzu viel über diese Variante und „keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt“, so Drosten. „Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist.“

Die erste wirkliche „Immunfluchtmutante“?

Laut Drosten enthält der Bericht über leichte Verläufe angesichts von nur 1.000 Fällen nicht viel Substanz. Hier müsse man die klinischen Verläufe abwarten. Sie trete jedoch, wie man sehen könne, häufig bei jungen Menschen in Südafrika auf und betreffe auch bereits Erkrankte. Er habe die Sorge, dass man die erste wirkliche „Immunfluchtmutante“ direkt vor sich habe.

Immunflucht heißt, Omikron könnte eine gegen andere Sars-CoV-2-Varianten aufgebaute Immunabwehr umgehen. Drosten sagte, in den nächsten zwei bis drei Wochen müsse sich entscheiden, ob die Impfung umgestellt werden müsse. Eine Anpassung der mRNA-Impfstoffe ist möglich. „Das wird man technisch relativ einfach machen können. Aber wir sprechen hier doch von Monaten.“

Quelle: tagesschau.de

Autorin: Sophie Pixis