Klimaziele, Ehrentitel, China-Konflikt: Merkel in den USA

Die deutsche Bundeskanzlerin besuchte am Donnerstag als erste Staatsfrau der Welt die neue Biden-Administration im Weißen Haus. Der solidarische Schulterschluss mit der Vize-Präsidentin Harris war symbolträchtig und lässt auf alte „Beste-Freunde“-Zeiten hoffen. Überschattet wird der Besuch von Nachrichten aus der Heimat …

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Die Entscheidung, Angela Merkel als erstes weibliches Staatsoberhaupt in Washington zu begrüßen, dürfte weder Joe Biden noch Kamilla Harris schwergefallen sein. Die einst beschworene verlässliche Partnerschaft schien in der Ära Trump in unerreichbare Ferne gerückt zu sein. Spätestens seit dem G7 Gipfel in Großbritannien arbeitet man jedoch auf beiden Seiten an einem klaren Zeichen, dass sich Deutschland auf die USA und die USA auf Deutschland verlassen können. Und so fiel auch der jüngste Besuch der Kanzlerin im Weißen Haus mehr als harmonisch aus. Ernste Themen dürften dennoch angesprochen worden sein.

Sorgenkinder Russland und China

Vor der Kamera symbolisierte man Einigkeit und Geschlossenheit. Man würdigte die Partnerschaft und betonte Zuverlässigkeit. Nicht zuletzt die Vergabe des Ehrendoktortitels an in der Johns-Hopkins-Universität – Angela Merkels insgesamt 18. Ehrentitel – unterstrich die gegenseitige Wertschätzung. Hinter geschlossenen Türen jedoch dürften ernstere Töne angeschlagen worden sein. Zu heikel erscheinen derweil die Konflikte mit der VR China und dem „alten Feind“ hinterm Eisernen Vorhang aka Russland.

Klimaziele im Mittelpunkt

Ein Thema wurde dann doch etwas ausführlicher diskutiert: der Klimawandel. Merkel bekräftigte das Ziel der EU, bis 2050 vollständige Klimaneutralität erreichen zu wollen. Andernfalls könnten in absehbarer Zeit schwere Umweltkatastrophen die Menschheit vor eine neue Gefahr, ebenso ernst und gefährlich wie die Corona-Pandemie, stellen. Besorgt blickte Merkel auf die Lage in ihrem Heimatland und gab zu bedenken: „Wenn wir uns über die Jahreszahlen das anschauen, dann hat es immer mal einen Sturm und eine Flut gegeben. Aber die Häufung macht einfach Sorge und fordert uns zum Handeln auf.“

Quelle: Tagesschau.de

Autor: Jan Lauer