Corona hat in vielen Menschen Fernweh ausgelöst. Doch Lockdowns und Reisebeschränkungen machten jeder Urlaubsfantasie einen Strich durch die Rechnung. Mit einem Wohnwagen beziehungsweise Wohnmobil darf allerdings auch zu Covid-Zeiten getourt werden. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen Wohnwagen und Wohnmobil?
Fahren, Schleppen oder Ziehen?
Der wohl größte Unterschied zwischen Wohnwagen und Wohnmobil: Letzteres Gefährt verfügt über einen eigenen Motor sowie ein eigenes Cockpit. Dies bedeutet, dass dem Fahrer mehr Mobilität geboten ist. Man kann von heute auf morgen den Stand- beziehungsweise Wohnort wechseln. Zudem verursacht das Auf- und Abbauen des Wohnplatzes kaum Aufwand: Ausrüstung einpacken, Motor anwerfen, los geht’s. Ein Wohnwagen, häufig auch als Caravan bezeichnet, kann wiederum als ein überdimensionaler Anhänger angesehen werden. So sollten auch lediglich Besitzer eines möglichst PS-starken Pkw mit einem Wohnwagen reisen. Außerdem: Aufgrund der Schubkraft beziehungsweise Ziehlast muss der Fahrer einen BE-Führerschein besitzen. Wohnmobile unter einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen dürfen ohne Zusatzlizenz geführt werden. Auf der Pro-Seite des Wohnwagens steht wiederum die geringe Wartungspflicht: Keine Elektronik, keine Motorfunktion ist zu berücksichtigen.
Gut zu wissen
Gut zwei Millionen Deutsche verreisen Jahr für Jahr mit einem Wohnwagen oder einem Wohnmobil. Dass mit der Frage Wohnwagen oder Wohnmobil auch das grundsätzliche Konzept eines Urlaubs steht und fällt, verraten diese Zahlen allerdings nicht.
Kleine, aber feine Unterschiede
Ein Wohnmobil bietet in der Regel mehr Stauraum und hat zudem den Vorteil, dass sanitäre Anlagen an Board sind. So sind die Mitreisenden nicht auf die Ausstattung des Campingplatzes angewiesen. Auch Kaffeemaschine & Co. lassen sich, bei aufgeladener Batterie, problemlos nutzen. Das Duell Wohnwagen vs. Wohnmobil ist damit jedoch nicht entschieden: Da der Wohnwagen abgekoppelt werden darf, stehen mit dem Zweiteiler auch spontane Ausflüge offen. Vor allem für Städtetouren oder Strandbesuche ist dies nützlich, da das Auffinden von Parkplätzen mit einem mobilen Wohnkomplex aufwendig ausfällt.
Lieber mieten statt kaufen?
Die Preise für Wohnwagen und –mobile sind nicht ohne. Viele Einsteiger entscheiden sich folglich zunächst für ein Mietmodell. So oder so: Es lohnt sich stets, einen Wohnwagen beziehungsweise ein Wohnmobil auf Probe zu mieten und erst im Anschluss zwischen Kauf und Nichtkauf abzuwägen. Insbesondere Wohnmobile können eine gute Stange Bares kosten und auch die Ausgaben für Versicherung, Sprit, TÜV-Untersuchungen sowie eventuelle Standortgebühren sollten in die Haushaltskassenplanung einbezogen werden.
Autor: Jan Lauer