Der nachlassende Wasserstoff-Hype und Downgrades diverser Finanzhäuser haben die Aktie von Nel ASA in den vergangenen Monaten auf Talfahrt geschickt. Am Donnerstagmorgen legten die Norweger ihren zweiten Quartalsbericht für 2021 vor. Unterm Strich steht ein Verlust von über 11,5 Millionen Euro. Die Aktie setzt ihren Abwärtstrend fort.

Rasante Kursgewinne auf breiter Ebene
Der norwegische Elektrolyse-Spezialist Nel ASA erfreut sich insbesondere in Deutschland einer großen Beliebtheit. Zumindest findet man das Papier der Norweger in vielen deutschen Aktiendepots. Experten warnen bereits seit Langem vor einer Überbewertung des Wasserstoff-Experten. Im Zuge der Erholung nach dem Corona-Crash verzeichnete die Nel ASA Aktie dennoch einen rasanten Kursanstieg und konnte sich innerhalb von sechs Monaten mehr als verdreifachen!
Über ähnliche Kursgewinne freuten sich auch Aktionäre von ITM Power, PowerCell Sweden und weiteren, häufig an nordeuropäischen Börsen notierten, Unternehmen. Ein Blick über den Atlantik jedoch offenbart das gesamte Ausmaß des Wasserstoff-Hypes. Beispielsweise konnte die Aktie von Plug Power zwischen April 2020 und Februar 2021 um satte 1.530 Prozent zulegen. Der Aktie des Brennstoffzellen-Herstellers FuelCell gelang in nur drei Monaten sogar ein Kurssprung von knapp 900 Prozent.
Auf Euphorie folgt Ernüchterung
Seit Februar/März diesen Jahres flachte sich der Wasserstoff-Trend jedoch ab. Auch die Nel ASA Aktie setzte zur Korrektur an und verlor von ihrem All Time High im Januar bei 3,43 Euro satte 67 Prozent ihres Wertes und notiert derweil bei 1,28 Euro.
Am frühen Morgen erhielt die Aktie einen zusätzlichen Dämpfer. Mit Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Geschäftsjahr 2021 gab das Papier weitere 7 Prozent nach. Grund: Trotz des Umsatzwachstums von rund 10 Prozent auf 15,7 Millionen Euro musste man einen Verlust von letztendlich 11,5 Millionen melden. Noch am Vortag erlebte die Aktie einen Boost, nachdem eine Kooperation mit dem deutschen Wasserstoff-Unternehmen SFC Energy bekannt gegeben wurde.
Quelle: deraktionaer.de
Autor: Jan Lauer