Der Anbieter Netflix gilt als führend in der weltweiten Streaming-Szene. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Amazon Prime, Apple TV, Disney Plus und HBO Max sorgten beim Platzhirsch zuletzt für stagnierende Wachstumsraten. Am Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, Gaming-Angebote in seine Produktpalette aufnehmen zu wollen.
Entscheidung von Netflix, ins Gaming-Business einzusteigen
Zugegeben: Die von vielen Anlegern erhoffte Revolution bleibt mit der Entscheidung von Netflix, ins Gaming-Business einzusteigen, vorerst aus. Der Kurs der Netflix-Aktie bewegte sich nur minimal Richtung Norden und notiert derweil bei knapp 459 Euro. Dennoch sollte Netflix’ Bekanntmachung nicht unbeachtet bleiben. Laut einer Studie aus dem Hause Newzoo soll der Anteil der Menschen, die sich regelmäßig mit Videospielen die Zeit vertreiben, bis 2023 auf drei Milliarden steigen. Ein gigantischer Markt, in Anbetracht einer geschätzten Weltbevölkerung von rund 8,55 Milliarden Menschen für das Jahr 2030!
Großer Plan, wenig Konkretes
Grund für ausbleibende Euphorie der Anleger dürften die schlichtweg wenig konkreten beziehungsweise nicht vorhandenen Infos sein. Was für Spiele Netflix integrieren will, wie diese konzipiert sein sollen (Single- oder Multiplayer) und welche Qualität (Auflösung, Detailstärke, Kontrastverhältnis) diese haben sollen, teilte man nicht mit. Einzig und allein der Starttermin und die Kosten stünden bereits fest: Netflix Gaming soll als ein eigenständiger Bereich eingeführt werden und für registrierte Nutzer gänzlich kostenlos sein.
Mehrwert vorhanden
Trotz des nur gering ausgefeilten Plans könnten Netflix’ Gaming-Offerten neue Einnahmequellen generieren. Außerdem: Auch wenn sich Netflix stets gegen Werbeanzeigen ausgesprochen hat, rücken zumindest kurzzeitige Werbevideos durch das neu geschaffene Spiele-Universum in greifbare Nähe. Dass es Netflix Ernst meint mit seinem Vorstoß ins Gaming-Business beweist übrigens ein Blick auf die Stellenanzeigen: Der Konzern sucht ab sofort fleißige Spieleentwickler und will in den kommenden Monaten ein fest eingestelltes Gaming-Team auf die Beine gestellt haben.
Quelle: mixed.de
Autor: Jan Lauer