Regierung möchte mehr Solaranlagen auf Äckern

Erneuerbare Energien

Die Bundesregierung möchte Solaranlagen auf Ackerflächen mehr ausbauen. Gleichzeitig sollen die Felder für die Stromerzeugung und die Landwirtschaft genutzt werden und so helfen, die Klimaziele zu erreichen.

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Der Ausbau erneuerbarer Energien soll mit deutlich mehr Solaranlagen auf Ackerflächen vorangetrieben werden. Es sollen nach den Plänen auch deutlich mehr Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen gebaut werden. Das geht aus einem Eckpunktepapier von Klimaschutzminister Robert Habeck, Agrarminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke hervor. Demzufolge soll die Leistung von so genannten Agri-PV-Anlagen um bis zu 200 Gigawatt erweitert werden. Momentan sind es um die 60 Gigawatt.

Mit den Anlagen können Äcker parallel zum Anbau von Pflanzen auch zur Stromerzeugung genutzt werden, was den Flächenverbrauch minimiert. Die Solarpanels stehen dabei etwa wie ein Dach auf hohen Gestellen, so dass darunter noch ausreichend Licht für die Pflanzen ankommt.

Das Vorhaben der Grünen-Minister sieht vor, dass auch auf trockengelegten Mooren, die bis jetzt landwirtschaftlich genutzt werden, Agri-PV-Anlagen gebaut werden können, wenn das Moor wiedervernässt wird. Grünland, Naturschutzgebiete oder andere naturschutzrelevante Böden sollen ausgenommen werden. Außerdem sollen die Kommunen Regeln für den Bau der Anlagen vorschreiben können, wenn dies aus Naturschutzgründen nötig sein sollte.

Vorhaben soll bis April durchs Kabinett

Das Vorhaben ist Teil eines größeren Gesetzespaket zum Ausbau von Sonnen- und Windenergie, das Klimaschutzminister Habeck bis April durch das Kabinett bringen möchte. Unterstützt werden sollen die Agri-PV-Anlagen über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Landwirte, die für ihre Flächen Agrar-Subventionen der EU bekommen, sollen diese dem Eckpunktepapier zufolge auch in Zukunft erhalten können, solange die landwirtschaftliche Nutzung durch die Solaranlagen nur bis zu 15 Prozent belastet ist.

Auch bei Gebäuden möchte die Ampel-Koalition den Ausbau von Solaranlagen deutlich vorantreiben. Auf den Dächern von Gewerbebauten sollen PV-Anlagen  Pflicht werden, bei Privathäusern zur Regel. Dies soll dabei behilflich sein, den Strombedarf Deutschlands bis 2030 zu 80 Prozent aus regenerativen Energien zu decken. Momentan ist es mit 40 Prozent circa die Hälfte.

Autorin: Sophie Pixis