Russische Armee dringt in Charkiw ein

Krieg in der Ukraine

Ebenso gab es in der Nacht in allen Landesteilen der Ukraine massive Kämpfe: In Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, marschierten am Morgen russische Soldaten ein. Es wurde von einer Rakete ein Öldepot in der Nähe Kiews getroffen.

Russische Armee dringt in Charkiw ein

Die russische Armee greift weiterhin die Ukraine an und ist am Morgen mittlerweile in Charkiw einmarschiert. Es komme zu Straßenkämpfen zwischen russischen Soldaten und ukrainischen Kräften, berichtet der Leiter der Regionalverwaltung, Oleh Sinehubow. Er forderte die Zivilisten auf, ihre Häuser und Wohnungen auf keinen Fall zu verlassen. 

Charkiw befindet sich im Osten der Ukraine nicht weit von der russischen Grenze, hat etwa 1,4 Millionen Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine.

Die Kämpfe in Charkiw fingen am Morgen an und betrafen einige Orte im Stadtgebiet. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP erzählte von massiven Gefechten. Seit dem Vormittag seien Explosionen und Maschinengewehrfeuer zu hören. Er habe noch einige unbesetzte russische Panzerfahrzeuge und ein ausgebranntes Wrack gesehen, berichtete er.

Gasleitung fing Feuer

Unmittelbar in der Nähe von Charkiw war in der Nacht laut Darstellung der ukrainischen Agentur Unian eine Gasleitung in Flammen aufgegangen. Sie soll von russischen Soldaten gesprengt worden sein. Es ist unklar, ob es sich bei der Leitung um eine regionale Erdgasleitung oder sogar um einen Teil der aus Russland nach Europa führenden Leitungen handelt. 

Genauso gab es in anderen Landesteilen in der Nacht heftige Kämpfe. Große Explosionen erhellten den Nachthimmel über Kiew. In der Hauptstadt versteckten sich Bewohnerinnen und Bewohner eine weitere Nacht in Kellern, Wohnungen, Tiefgaragen und U-Bahn-Stationen, während über ihnen Geschosse einschlugen. 

In der Hauptstadt gilt noch bis Montagmorgen eine Ausgangssperre. Bürgermeister Vitali Klitschko warnte, dass jeder der auf den Straßen geachtet werde, als Mitglied des Feindes betrachtet werde.

Raketen treffen Öldepot

Raketen treffen Oldepot

In der Stadt Wassylkiw, etwa 40 Kilometer südlich von Kiew, wurde in der Nacht ein Öldepot von einer Rakete getroffen. Im Internet tauchten Videos von einem gewaltigen Brand auf, der angeblich das brennende Öldepot zeigen soll. Derzeit konnte nicht bestätigt werden, ob es sich dabei wirklich um die Anlage in Wassylkiw handelt. Die Bewohner werden von den Behörden vor giftigen Dämpfen gewarnt. 

In den frühen Morgenstunden lieferten sich ukrainische und russische Einheiten erbitterte Gefechte um den Flughafen Vasilkovo in einem Vorort von Kiew. Laut einigen Medienberichten versuchten die russischen Einheiten weiterhin, einen der größeren Flughäfen in der nähe von Kiew zu besetzen. Diese Angaben ließen sich aber von unabhängiger Seite nicht bestätigen.

Aus allen Richtungen Geschosse

Die ukrainische Armee meldete massive Angriffe der russischen Armee „aus allen Richtungen“ – sowie „entschlossenen Widerstand“, wie es in einer Mitteilung hieß. Die russischen Streitkräfte meldeten laut Nachrichtenagentur RIA die „vollständige Blockade“ der südukrainischen Städte Cherson und Berdjansk. Außerdem hätten russische Soldaten dementsprechend die Stadt Henitschesk und einen Flughafen in der Nähe von Cherson eingenommen. 

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow sprach seinen Truppen nach den tagelangen heftigen Kämpfen Mut zu. In einem Beitrag auf Facebook berichtet er von „drei Tagen, die unser Land und die Welt für immer verändert haben“. Hierbei sei es den Russen nicht gelungen, wie geplant Kiew zu besetzen. 

Autorin: Sophie Pixis