Sahin glaubt, dass Vakzin-Anpassung nötig ist

Omikron eine Escape-Variante?

Sahin, der Chef von BioNTech sagt, dass angesichts der starken Mutation der Omikron-Variante der Impfstoff gegen das Coronavirus angepasst werden muss. Gegen schwere Verläufe schütze der jetzige aber dennoch.

Vakzin-Anpassung

BioNTech-Chef Ugur Sahin rechnet damit, dass der bestehende Impfstoff gegen Sars-CoV-2 an die neue Omikron-Mutante angepasst werden muss. Dennoch sollen laut dem Unternehmen der aktuelle Impfstoff weiterhin Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten. „Ich glaube grundsätzlich, dass wir ab einem bestimmten Zeitpunkt einen neuen Impfstoff gegen diese neue Variante benötigen werden“, sagte Sahin heute auf der Konferenz „Reuters Next“.

Die Frage ist nicht, ob, sondern wann dieser neue Impfstoff gegen die mutierte Omikron-Variante benötigt wird. Ähnlich äußerte er sich bereits vor einigen Tagen.

Tempo der Mutationen ist überraschend

Laut Sahin könnte sich die Omikron-Variante zu einer Antikörper-Escape-Variante entwickeln. „Das bedeutet, dass diese Variante möglicherweise in der Lage ist, geimpfte Personen zu infizieren“, so der BioNTech-Chef weiter. Mehr Informationen dazu werde man in den kommenden Wochen bekommen.

Er selbst sei von dem Tempo der Mutationen beim Corona-Virus verblüfft gewesen: „Dieses hoch mutierte Virus kam früher als ich erwartet hatte. Ich hatte irgendwann nächstes Jahr damit gerechnet, und es ist schon bei uns.“ Aber Sahin verwies auch darauf, dass Menschen, die bereits ihre dritte Impfung erhalten hätten, möglicherweise nicht nur gegen starke Verläufe, sondern gegen jegliche Art der Erkrankung für einen gewisse Zeit geschützt sein könnten.

Es wird bereits an der Anpassung des Impfstoffs geforscht

BioNTech verkündete Ende vergangener Woche, die im südlichen Afrika festgestellte neue Variante des Coronavirus im Labor zu untersuchen. Dabei möchte das Unternehmen herausfinden, wie gut sein Vakzin dagegen wirkt. Der Mainzer Hersteller ließ verlauten, zusammen mit seinem US-Partner Pfizer schon vor einigen Monaten mit den Vorbereitungen begonnen zu haben, die möglich machen sollen, den bisherigen Impfstoff auf eventuelle Mutationen anpassen zu können.

Das Unternehmen gab bekannt, dass der Impfstoff innerhalb von sechs Wochen angepasst und die erste Charge innerhalb von 100 Tagen geliefert werden kann. Dafür muss man ein Standardverfahren entwickeln, das im Falle von Mutationen immer greifen könne. Klinische Studien mit variantenspezifischen Impfstoffen haben begonnen, um Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit zu sammeln. Diese können im Anpassungsfall als Musterdaten bei den Behörden eingereicht werden.

Moderna gab auch eine ähnliche Ankündigung heraus. Stephane Bancel, Chef des Impfstoffherstellers, geht ebenfalls von einer schwächeren Wirksamkeit der gegenwärtigen Vakzine gegen die neue Variante aus. Auch Moderna begann zuletzt mit der Entwicklung eines überarbeiteten Impfstoffs.

Quelle: tagesschau.de

Autorin: Sophie Pixis