VR im Huckepack

Die virtuelle Realität hat mittlerweile in einigen Haushalten Einzug gehalten. Modelle wie die Playstation VR (Sony), die Oculus Rift und die VR Gear (Samsung) sind bereits eine Weile auf dem hiesigen Elektroparkett vertreten. Die Auswahl an spielbaren Titeln hält sich bisweilen allerdings in Grenzen. Denn nach wie vor schreckten zwei zentrale Schwächen der VR-Technik interessierte Zocker ab: der Preis und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Der Tech-Experte Zotac will mit dem VR GO Backpack ebendiese Hürde nehmen.

VR-Headset-Gaming

Das Konzept des VR GO Backpack

Zotac ist für grafische Komponenten wie Grafikkarten bekannt und beliefert überdies Konzerne wie Intel mit Chipsätzen. Dass der China-Konzern auch das VR-Konzept aufgreift, mag somit nicht überraschen. Mit dem VR GO Backpack sollen zwei Kernelemente der VR-Technik, das eigentliche Brillengestell und die Rechenpower, kombiniert und letztendlich ein neuer Mobilitätsfaktor geschaffen werden. Denn: Die gesamte CPU des Zotac VR GO Backpack befindet sich in einem Rucksack, der mit gut fünf Kilogramm zwar kein Fliegengewicht darstellt, den virtuellen Realitätskonzepten der Konkurrenz aber dennoch einen Schritt voraus ist.

Dank der schultergeführten Direktverbindung mit einer VR-Brille drohen keine Stolperfallen, die bei bisherigen VR-Verfahren die Bewegungsfreiheit einschränkten. Mit an Bord sind Schubfächer für die zwei Akkus; der eigentliche PC ist in einem separaten Gehäuse mit Ausmaßen von 41 x 27 x 7,6 Zentimetern untergebracht. So darf der Zotac VR GO Backpack auch „ausgepackt“ und als eigenständiger Mini-PC genutzt werden.

 

Technik-, Spiel- und Spaßfaktor

Um sein Versprechen einer „faszinierenden Innovation“, die „das Beste aus zwei Welten bietet“ zu halten, hat Zotac seiner Entertainment-Maschine einen kräftigen i7-Prozessor aus Intels Skylake-Reihe verpasst, der mit einer maximalen Taktrate von 3,6 GHz ans Werk geht. In Verbindung mit einer 256 GB fassenden SSD-Festplatte, einem 16 GB starken Arbeitsspeicher (DDR4-Format) und einer Nvidia GeForce GTX 1070 bringt dieser Technikverbund allemal genügend Leistung für hohe Framerates und die Berechnung aufwendiger Hintergrundprozesse mit sich. Der Einsatz des Zotac VR GO Backpack geht denkbar einfach von der Hand, da mit Windows 10 in der 64-Bit-Version schnell zwischen dem Spiele-Modus und dem regulären PC-Betrieb geswitcht ist.

Zugegeben: ganz so mobil und ganz so frei, wie es der Hersteller verspricht, ist der VR GO Backpack nicht. Nach wie vor müssen Stative als Begrenzungsräume genutzt werden, denn die Controller funktionieren nur innerhalb der rund 6 Quadratmeter großen Spielfläche. Die kurze und kaum spürbare Kabelbindung zwischen Brille und Rechner hebt den Bewegungsfreiraum allerdings tatsächlich spürbar an. Die zwei Akkupacks sollen eine Einsatzdauer von gut zweieinhalb Stunden garantieren und sind (auch) auf einen Betrieb im Single-Modus ausgelegt: Auch bei laufendem Spiel kann eine Kraftzelle in der beiliegenden Ladestation aufgetankt werden.

 

Preise und Verfügbarkeit

Der Zotac VR GO Backpack ist bereits seit einiger Zeit verfügbar, doch erst die kürzlich vorgestellte Überarbeitung bietet eine nachhaltige Kühltechnik. Ob das rund 2.100 Euro teure All-in-One-VR-System (ohne Brille) jedoch wirklich sein Geld wert ist, liegt selbstverständlich in den Augen des Betrachters …

Autor: Jan Lauer